Der Wintergarten
Die ersten Wintergärten gab es schon in der Antike. Damals benutzte man sie für die Kultivierung von Pflanzen, die man aus den Kolonien mitgebracht hatte. Die Form, wie wir sie heute kennen, wurde im 18. Jahrhundert in England erfunden. Damals war ein solcher Anbau an ein Massivhaus allerdings purer Luxus, den sich nur Reiche leisten konnten. Im Viktorianischen Zeitalter wurden Wintergärten dann immer populärer, sie waren reich verziert und dienten meist als Orangerien. Ab dann breitete sich dieser Trend über den ganzen europäischen Kontinent aus. Vor allem botanische Gärten nutzten diese Erfindung als Gewächshaus. Im Laufe der Zeit wurden solch gläserne Anbauten dann immer mehr auch zu einem Aufenthaltsraum für Menschen, sodass sie mit entsprechendem Mobiliar ausgestattet wurden. Heutzutage bildet neben der Ästhetik auch die Energiegewinnung durch Sonnenenergie einen wichtigen Aspekt. Der Wintergarten ist allerdings nur an sonnigen Tagen eine Energiequelle, mit der auch andere Räume beheizt werden können. An Tagen ohne Sonnenschein dagegen ist der Wärmeverlust durch die verglasten Außenwände deutlich höher als bei massiven Wänden, sodass Türen zwischen Wohnraum und dem verglasten Anbau, die an Tagen mit schlechtem Wetter geschlossen werden können, ökonomisch sinnvoll sind.
Drei Typen von Wintergärten sind zu unterscheiden, der kalte, deWinteragrtenr mittelwarme und der warme oder Wohn-Wintergarten. Der kalte Wintergarten wird kaum oder gar nicht beheizt und dient einzig dazu, in ihm die Pflanzen aus dem Garten, die nicht winterfest sind, den Winter über vor Frost zu schützen. Ein mittelwarmer Typ wird nur während der Heizperiode auf maximal 19° C beheizt. Für ihn gelten nach der Energieeinsparverordnung andere Bestimmungen als für die Wintergärten, die auch als Wohnraum genutzt werden. Daher kann die Wärmedämmung für die Seitenelemente und das Dach geringer sein. Für den Wohn-Wintergarten dagegen gibt es strengere Auflagen, was den Energieverbrauch betrifft. Da in solchen Anbauten die Temperatur im allgemeinen über 19° C liegt, um sich darin aufhalten zu können, herrschen dort auch für tropische Pflanzen optimale Bedingungen.
Anbau an Massivhaus oder Fertighaus
Wintergärten können an ein Massivhaus oder ein Fertighaus angebaut werden. Hierbei ist aber einiges zu beachten. Die Rahmenkonstruktion muss statisch geeignet sein, um auch stärkeren Wind oder größere Schneelasten auszuhalten. Für eine ausreichende Be- und Entlüftung muss gesorgt sein und auch eine Beschattung zu Zeiten starker Sonneneinstrahlung sollte möglich sein. Auch die Verglasung und die Profile, in die das Glas eingesetzt wird, sollten starkem Regen und Wind standhalten. Für besondere Wünsche gibt es eine große Auswahl an Produkten mit besonderem Schallschutz, Wärmeschutz oder Selbstreinigungseffekten.
Die Heizung sollte an der kältesten Stelle angebracht sein und über eine Technik verfügen, mit der die Wärme optimal im Raum zirkuliert. Auch der Boden braucht eine gute Wärmedämmung, die besonders die Feuchtigkeit aus dem Erdboden fernhalten soll. Weiterhin sollten auch Dachrinnen und Fallrohre beheizbar sein, da sonst das Eis und der Schnee, der sich in ihnen sammelt, in den Innenbereich eindringen könnten.
Ein guter Platz für einen Wintergarten, der an ein Fertighaus angebaut wird, ist in der Nähe eines großen Laubbaumes. Im Sommer spendet der Baum Schatten und verhindert so, dass sich der Raum zu sehr aufheizt und im Winter kann durch seine kahlen Äste die Sonne fast ungehindert durch die Glasscheiben einfallen.